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Hallo,
ich heiße Frank , bin 44 Jahre alt und warte seit 261 Tagen auf ein neues Spenderorgan/Lunge.

Jetzt möchte ich meinen Werdegang beschreiben. Leider ist dieser nicht so positiv zu sehen, als bei einer Bewerbung zu einem neuen Job. Seit meinem dritten Lebensjahr leide ich an Asthma Bronchiale. In der ersten Zeit stand es sehr kritisch um mich, was sich dann in den weiteren Lebensjahren stabilisierte. Klar war ich weiter körperlich beeinträchtigt, aber ich habe gelernt damit zu leben. Ich konnte Sport treiben, natürlich nicht die großen Ausdauersportarten aber den Tischtennissport habe ich lieben gelernt. Im Sport, mit dem dazugehörenden Erfolg konnte ich all meine körperliche Defizite kompensieren.
Bis Mitte des zwanzigsten Lebensjahres waren die Beschwerden erträglich, oder besser gesagt:" Ich habe diese gekonnt ignoriert"! Mehr als zwanzig Jahre habe ich, mit allem Stress, in der Uhren- und Schmuckbranche gearbeitet. Zeitweise als Filialleiter, in dieser Phase meines Lebens habe ich leider gar nicht auf die Signale meines Körpers gehört oder reagiert. So, dass  mit Mitte dreißig die Beschwerden schwerer wurden. Atemlosigkeit war jetzt in jeder Tätigkeit allgegenwärtig.
Damals wusste ich nicht, was ich folgend aus diesem Arztbesuch alles ertragen muss. Der Arzt stellt mit einem Mal kein Asthma mehr fest, sondern eine ausgeprägte COPD Stadium 4 (nach Gold). Asthma und COPD sind in vielen Bereichen mit ähnlichen Symptomen, aber durch unterschiedliche Parameter als einzelne Krankheit zu betrachten. Zusätzlich wurde ein reversibles bullöses Lungenemphysem mit Brochiektasien festgestellt. Aber bei meinem guten Allgemeinzustand noch zu ertragen. Denn ich muss sagen, hätte ich nicht immer Sport getrieben wäre ich nicht in so einer guten körperlichen Konstitution. Während eines Krankenhausaufenthaltes wurde ich mit dem Therapiemöglichkeit der Lungentransplantation konfrontiert. Man teilte mir mit, dass man mit dem Transplantationszentrum Hannover Kontakt aufgenommen hat und für mich einen Termin vereinbaren würde. Jetzt war das nächste Kapitel aufgeschlagen und wenn ich das alles geahnt hätte, was mich dort erwartet, wäre ich in jungen Jahren viel besser mit meinem Körper umgegangen.
Nach vielen Besuchen in  der medizinischen Hochschule Hannover wurde ich endlich als geeigneter Kandidat für eine Lungentransplantation eingestuft. Seit dem 18.10.2010 stehe ich jetzt auf der Liste zur Lungentransplantation und das Warten macht einen verrückt. Am Anfang guckst du nur auf das Telefon und wartest. Vergeblich. Bei dieser Warterei gehen einem so viele Gedanken durch den Kopf, man weiß, dass dieser Schritt nicht den gewünschten Erfolg haben könnte. Was kommt dann? Dann komme ich aber ganz schnell wieder auf den Pfad der Hoffnung. Ich sage mir immer, dass die Schicksale der Anderen nicht dein Schicksal sein muss. Schließlich habe ich eine Familie und Menschen die mich lieben. für die lohnt sich immer zu kämpfen. Meine Tochter ist ein richtiges Papakind und für mich der Anker bzw. Schlüssel zum Glück.
Meine Krankheit ist jetzt soweit fortgeschritten, dass ich ab heute alle 4 Wochen zur Intervalluntersuchung muss. Was mal mit alle 6 Monate anfing wird irgendwann in der Hochdringlichkeitsliste enden. Denn die Transplantationszentren ziehen einen solange hinaus wie diese es verantworten können. Wobei ich nicht jede Handlung verstehe. Solange ich in der Lage bin mein Bett, sinnbildlich, in den OP zu schieben, solange habe ich die Kraft das Ganze zu überstehen. Aber teilweise sehe ich, wegen der Organknappheit, dass die betroffenen, über diesen Punkt hinaus vertröstet werden. Das Resultat kann man sich ausmalen. Leider musste ich auch schon erfahren, einen mir liebgewonnenen Leidensgenossen zu verlieren. Ich muss sagen, dass tut weh und hinterlässt Narben. Dann sage ich mir aber " DUM SPIRO SPERO" so lange ich lebe, hoffe ich.

Gruß Frank

Mein Name ist Alina (21). Ich bin seit knapp 4 Jahren wegen einer Autoimmunhepatitis lebertransplantiert.
Vorher war ich kerngesund und hätte nie damit gerechnet, dass es mal anders sein würde.
Da ich einen Teil der Leber meines Vaters bekommen habe (JA, das ist möglich) geht es mir inzwischen wieder gut.
Ich weiß nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn ich auf ein Organ von der Liste hätte warten müssen.

Liebe Grüße
Alina

 

 

Elfi von Laufenberg, Haaner Malerin, machte sich Gedanken zum Thema

Organspende und malte das Bild "Das Geschenk". Es wurde im Rahmen der

Veranstaltung "Organspende-Sommer" ausgestellt.

 

 

Ja, jetzt trage ich ihn auch bei mir!

Sylvia Krone, Fotografin

Hallo, mein Name ist Uschi Heder.

Ich habe mir schon vor langer Zeit einen Ausweis zur Ganzkörperspende nach meinem Tod ausstellen lassen. Dann diene ich der Forschung! Nun möchte ich aber auch, angeregt durch die Geschichte von Michaela, Organspender werden. Ich werde mich erkundigen, ob ich in meinem Alter noch Spender werden kann und werde Informationen einholen müssen, ob ich nach einer Organspende trotzdem noch Ganzkörperspender zu Forschungszwecken sein darf. Wäre schön, wenn beides klappt. Wenn ich helfen kann, dann will ich das tun!

Alles Liebe und viele Grüße Uschi